· Pressemitteilung für Newssync

Therapiehund unterstützt Ergotherapie

Abby bringt Freude ins Pflegeheim

„Herzlich Willkommen“ hieß es vor Kurzem für den ausgebildeten Therapiehund Abby in der DRK Seniorenpflege „Glücksbrunn“ in Schweina.

Ergotherapeutin Anja Weibrecht nutzt ihre ausgebildete Hündin zwei Mal in der Woche unterstützend zu ihrer Therapie.

Durch Abby baue sich sofort eine positive Beziehung zwischen der Therapeutin und den Bewohnern auf, denn die dreijährige Labradorhündin schenkt den Senioren ihre volle Aufmerksamkeit, lässt sie zum Teil in Erinnerungen schwelgen und ihre ehrliche Zuneigung spüren.

Demenzielle Erkrankungen gehören heute zu den häufigsten und folgenreichsten Diagnosen im höheren Alter und sind eine Hauptursache für Pflegebedürftigkeit. Die Förderung und Begleitung von Menschen mit Demenz stellt auch das Pflegepersonal vor große Herausforderungen und kann durch tiergestützte Therapie erfolgreich unterstützt werden. „Menschen mit Demenzerkrankungen leben häufig zurückgezogen und isoliert. Abby kann hierbei der Schlüssel bzw. Türöffner ins Hier und Jetzt sein“, erzählt Anja Weibrecht.

„Bevor ich ein Bewohnerzimmer mit meiner Hündin besuche, habe ich mir vorab ein genaues Ziel festgelegt.“ Es handle sich nicht um einen „einfachen Besuch“, sondern bedeutet strukturierte und zielorientierte Arbeit.

Die Fellnase wird sowohl in der Einzel- als auch Gruppentherapie eingesetzt. In der ersten Gruppenstunde wurden gegenseitige Regeln und Rechte miteinander geklärt, an die sich alle halten. Gleichzeitig wurde die Freiwilligkeit des Angebotes herausgestellt.

Um die Bewohner zu Bewegung zu motivieren oder gezielt die Feinmotorik zu schulen, bedient sich die Therapeutin zahlreicher Hilfsmittel, wie dem Glücksrad oder einer „Leckerli-Rutsche“. Natürlich genießt die Hündin auch die zusätzlichen Streicheleinheiten als Teil der Maßnahmen, doch die gemeinsame Lösung von Aufgaben zur Aktivierung stehen im Vordergrund.

Ziel der tiergestützten Therapie ist unter anderem die Stärkung der Handkraft, Förderung von Konzentration und Ausdauer sowie Verbesserung der Augen-Hand-Koordination.

„Ich freue mich, durch unsere Arbeit kleine Fortschritte beobachten zu können, aber vor allem rührt mich das Strahlen in den Augen der Bewohner“, so Anja Weibrecht. Es werden Emotionen freigesetzt, die so sonst bei einigen der Bewohner nicht zu beobachten sind. Zurückgezogen lebende Menschen öffnen sich plötzlich und erzählen aus ihrem früheren Leben. In ihren Augen zeigen sich Tränen vor Rührung und Freude. „Diese Biographiearbeit ist essentiell und für den weiteren Therapieverlauf von großer Wichtigkeit“, sagt Anja Weibrecht.

Die Mitarbeiter der DRK Seniorenpflege wissen, wie wichtig es für alte Menschen ist, Körperkontakt zu Tieren zu spüren und sie zu beobachten. Die Berührung mit dem Fell und die Wärme, die ein Hund ausstrahlt, wirken auf viele Menschen beruhigend und machen sie zufrieden.

„Man spürt, dass Abby und ihr Frauchen eine eingespielte Einheit sind“, befindet Heimleiterin Juliane Heß und freut sich über den Zuwachs im Team.