In dieser Situation waren und sind zum Teil auch noch ehrenamtliche Helfer des DRK Kreisverbandes Bad Salzungen vor Ort im Einsatz mit Ausrüstung und Fahrzeugen- von Helfern des Sanitäts- und Betreuungszuges, Besatzungen mit Krankentransportwagen des Katastrophenschutzes wie auch Helfer der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV).
„Wir alle haben neben den schrecklichen Bildern und Erlebnissen, vorallem viel Anteilnahme und Dankbarkeit in den Gebieten erfahren“, erzählt Torsten Wiegand, einer der zahlreichen Helfer.
In seiner ehrenamtlichen Funktion als Zugführer war er auch verantwortlich für die Lenkung und Durchführung aller anvertrauten Aufgaben vor Ort.
Von seinem Einsatz zurückgekehrt berichtet er:
„Der Voralarm sei bereits am Wochenende erfolgt. Der Einsatzbefehl kam erst Dienstag (20.07.) früh, zunächst anberaumt für 48 Stunden. Mit insgesamt 11 Helfern und gemeinsam mit der Verpflegungskomponente durch die Feuerwehr Gumpelstadt starteten wir an den Nürburgring. Unsere Aufgabe bestand darin, betroffene Menschen, welche in einer Notunterkunft untergebracht waren, zu versorgen.
Nach und nach konnten die Menschen längerfristig untergebracht werden, sodass diese Halle für Einsatzkräfte zur Verfügung gestellt werden konnte. Hier waren wir ebenfalls für den Umbau, Einrichtung und Verpflegungsunterstützung zuständig.
Das Befördern von Menschen zu Arztterminen oder in andere soziale Einrichtungen gehörte zu unseren Hauptaufgaben. Auch unternahmen wir Versorgungsfahrten zu schwer zugänglichen Häusern und Regionen, um die Menschen dort mit den notwendigsten Dingen des Alltags zu versorgen.“
Die Infrastruktur ist in weiten Teilen unglaublich zerstört, beschreibt Wiegand die Situation im Einsatzgebiet, wo die DRK-Helfer immer von den frühen Morgenstunden bis zum Einbruch der Dunkelheit tätig waren.
Im Gegensatz zu dem, was momentan an manchen Stellen durch die Medien geht, haben Wiegand und seine Kollegen die betroffenen Menschen vor Ort sehr dankbar erlebt, auch wenn die DRK Kameraden nicht immer alle Wünsche erfüllen und Fragen beantworten konnten.
„Oftmals waren wir auch so etwas wie Seelsorger. Die Menschen haben uns ihre Erlebnisse und Schicksale erzählt, was teilweise sehr unter die Haut ging.“
Aber nicht nur der Kontakt mit den Anwohnern sei durchweg positiv gewesen, auch das Zusammenspiel mit den anderen Einsatzkräften und Hilfsorganisationen habe reibungslos funktioniert.
Nach drei Tagen konnten die Helfer aus Bad Salzungen ihren Einsatz beenden und gesund zu ihren Familien zurückkehren. Aktuell befinden sich noch zwei weitere Helfer für Krankentransportfahrten im Einsatzgebiet.
„Ich bin froh und dankbar, dass unser Kreisverband allen Einsatzkräften nach der Rückkehr auf Wunsch selbst psychologische Unterstützung zugesichert hat. Denn für den einen oder anderen bleiben die Bilder und Gespräche noch lange im Gedächtnis“, ist sich Wiegand sicher.